Mecklenburg-Vorpommern
Die Landwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern weist eine historisch gewachsene Struktur auf, die maßgeblich von großen landwirtschaftlichen Betrieben geprägt ist. Diese Entwicklung ist eng mit der Geschichte des Landes verbunden. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Landwirtschaft in der ehemaligen DDR zentralisiert, was zur Bildung von landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften (LPG) und volkseigenen Gütern (VEG) führte. Diese großen, kollektivierten Betriebe waren auf eine industrielle sowie großflächige Produktion ausgerichtet und setzten moderne Maschinen und Technologien ein. Auch nach der Wiedervereinigung Deutschlands und der darauffolgenden Privatisierung dieser Betriebe blieben viele der großen landwirtschaftlichen Einheiten bestehen. Die ehemaligen LPG und VEG wurden von Nachfolgern oder neuen Eigentümern übernommen und weitergeführt.
Steckbrief Mecklenburg-Vorpommern
Abbildung 20: Landwirtschaftlicher Steckbrief des Landes Mecklenburg-Vorpommern
Aus diesem Grund sind die 4.800 Landwirtschaftsbetriebe in Mecklenburg-Vorpommern im Vergleich zu anderen Bundesländern größer strukturiert. Sie bewirtschaften im Durchschnitt jeweils 283 Hektar Land – deutlich mehr als in den meisten anderen Bundesländern. Nur in den übrigen neuen Bundesländern gibt es ähnlich große Betriebe. In Mecklenburg-Vorpommern wurden insgesamt 558 Anträge mit einem Neugeschäftsvolumen von 131 Mio. Euro zugesagt. Der größte Anteil davon entfällt auf die Fördersparte „Landwirtschaft“ mit 110 Mio. Euro, gefolgt von der „Agrar- und Ernährungswirtschaft“, die 18 Mio. Euro erhalten hat (vgl. Abb. 20). Ähnlich wie in Niedersachsen stellt auch in Mecklenburg-Vorpommern der Bereich Maschinen und technische Anlagen mit einem Neugeschäft von fast 50 Mio. Euro den größten Investitionsblock dar. Davon entfallen 13 Mio. Euro auf Lohnunternehmen, die der Agrar- und Ernährungswirtschaft zugeordnet sind. Dieser Maschinenblock macht zusammen mit Investitionen in Grund und Boden (38 Mio. Euro) sowie in Stallbauten (18,5 Mio. Euro, davon 11,5 Mio. Euro für Rinder und 7 Mio. Euro für Geflügel) 81 % des Geschäftsvolumens in Mecklenburg-Vorpommern aus. Abseits der klassischen landwirtschaftlichen Förderung ist das Förderneugeschäft in Mecklenburg-Vorpommern seit 2020 sehr verhalten.
Das Förderneugeschäftsvolumen in Mecklenburg-Vorpommern
Abbildung 21: Das Förderneugeschäftsvolumen in Mecklenburg-Vorpommern
Neugeschäft 2024 Mecklenburg-Vorpommern1, 2, 3, 4, 5
Abbildung 22: Regionale Verteilung des Neugeschäftes in Mecklenburg-Vorpommern