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Landwirtschaft

Die Landwirtschaft ist ein zentrales Handlungsfeld unseres Förderauftrags und stellt einen bedeutenden Bereich in unserem Gesamtportfolio dar. Die aktuellen Geschäftszahlen zeigen jedoch eine weiterhin anspruchsvolle Entwicklung. Mit rund 1,4 Mrd. Euro verzeichnet das Neugeschäft den niedrigsten Stand der vergangenen fünf Jahre und bestätigt damit den seit 2021 bestehenden Trend (vlg. Abb. 4).

Herausforderndes Investitionsumfeld in der Landwirtschaft – Ursachen für die Entwicklung im Neugeschäft

Die zuletzt gestiegenen Zinsen setzen das Kreditgeschäft nach einer langjährigen Niedrigzinsphase erheblich unter Druck. Viele Landwirtinnen und Landwirte verschieben Investitionen oder diese zu höheren Konditionen zu finanzieren. Zudem ist das Investitions- und Zukunftsprogramm Landwirtschaft ausgelaufen, das bis dahin mit zusätzlichen Zuschüssen einen wichtigen Treiber bei der Finanzierung von Maschinen darstellte. Dies hat zu einem deutlichen Rückgang des Neugeschäftsvolumens, insbesondere bei Landmaschinen und nachhaltigen Technologien, geführt.

Neugeschäft Fördersparte "Landwirtschaft" in Mio. Euro

Liniendiagramm mit dem Neugeschäftsvolumen der Programmkredite in Mio. Euro von 2020 bis 2024 in der Fördersparte Landwirtschaft.Neuzusagen nach Verwendung in Mio. Euro

Säulendiagramm zum Neugeschäftsvolumen der Programmkrediten in Mio. Euro von 2020 bis 2024  in der Fördersparte Landwirtschaft aufgeteilt in die einzelnen Verwendungszwecke.

Abbildung 4: Entwicklung des Neugeschäftes in der Fördersparte Landwirtschaft

Branchenstimmung: Zwischen guten Verkaufspreisen und Bürokratiebelastung

Das Rentenbank-Agrarbarometer ist ein empirisch fundierter und über einen längeren Zeitraum verfügbarer Index mit Aussagen zur aktuellen Situation und den Erwartungen in der deutschen Landwirtschaft. In der Umfrage geht es um die Einschätzung der gegenwärtigen und zukünftigen wirtschaftlichen Lage sowie um das Investitions- und Finanzierungsverhalten.

Im Jahresverlauf 2024 fällt die Beurteilung der aktuellen Situation in der Landwirtschaft insgesamt positiv aus. Tatsächlich bewerten 81 % der befragten Landwirtinnen und Landwirte ihre wirtschaftliche Lage als „sehr gut“, „gut“ oder „befriedigend“. Maßgeblich verantwortlich dafür sind die tierhaltenden Betriebe, die ihre wirtschaftliche Situation über das gesamte Jahr 2024 hinweg deutlich besser eingeschätzt haben als die Ackerbaubetriebe (insbesondere die Sonderkulturanbauer). Hier werden die Verkaufspreise für tierische Produkte und das effiziente Betriebsmanagement als Hauptgründe für die positive Beurteilung genannt.

Zukünftige Erwartungen der Landwirte

Die Erwartungen für die Zukunft (in zwei bis drei Jahren) fallen insgesamt gemischter aus. 9 % der Befragten erwarten in den kommenden Monaten eine „viel bessere“ oder „bessere“ wirtschaftliche Situation, während 40 % von einer Verschlechterung ausgehen. Damit liegt der Wert auf der Index-Skala des Agrarbarometers mit -3,6 Punkten im Dezember zwar leicht über dem Wert der Herbstbefragung, aber immer noch deutlich im negativen Bereich. Hauptsächlich sorgen sich die Landwirte um die Auswirkungen der Agrarpolitik, Bürokratie und steigende Betriebsmittelpreise.

Investitionsbereich Stallbau

Diese positive Stimmung zur aktuellen wirtschaftlichen Lage spiegelt sich auch in den Ergebnissen zum Investitions- und Finanzierungsverhalten wider. Nach der Dezemberumfrage 2024 planen 64 % der Landwirte in den nächsten zwölf Monaten Investitionen. Ein potenzieller Gewinner könnte der Bereich Stallbau sein. Während in den letzten zwölf Monaten nur 8 % der Befragten in diesen Bereich investierten, planen bereits 12 % der Landwirtinnen und Landwirte, in den kommenden zwölf Monaten Investitionen in Stallbauten zu tätigen. Dabei steigt nicht nur die Anzahl der Betriebe mit Investitionsabsicht, sondern auch das durchschnittliche Investitionsvolumen im Bereich Stallbau. Dieses soll sich den Angaben zufolge mehr als verdoppeln – von durchschnittlich 123.800 Euro in den letzten zwölf Monaten auf 286.500 Euro in den nächsten zwölf Monaten.

Ein Trend, der sich bereits im Jahr 2024 abzeichnete: Trotz des Rückgangs des Neugeschäftsvolumens im Jahr 2024 konnten wir im Bereich der Stallbauten die sinkenden Zahlen umkehren. Dies gilt nicht nur in der Gesamtbetrachtung, sondern auch in den einzelnen Bereichen. Sei es bei Schweineställen, Geflügelställen oder Rinderställen – in allen Segmenten verzeichneten wir einen leichten Anstieg des Neugeschäftsvolumens (vgl. Abb. 5). Ein Schwerpunkt liegt dabei auf dem Umbau bestehender Stallanlagen gemäß höheren Haltungsformen (mindestens Haltungsform 3), für die eine Förderung zu unseren Premium-Konditionen möglich ist.

Unter dem folgenden Link finden Sie die aktuelle Ausgabe des Rentenbank-Agrarbarometers.

Finanzierung landwirtschaftlicher Gebäude in Mio. Euro

Linindiagramm mit dem Neugeschäftsvolumen zu den Stallbauten in der Fördersparte Landwirtschaft von 2020 bis 2024. Abgebildet sind die Kategorien Geflügelställe, Schweineställe, Rinderställe und Gebäude gesamt.

Abbildung 5: Finanzierung landwirtschaftlicher Gebäude in Mio. Euro

Rentenbank-Agrarbarometer

Die aktuelle Lage wird vor allem aufgrund guter Verkaufspreise für tierische Produkte, eines guten Betriebsmanagements und eines guten Ernteergebnisses als positiver empfunden.

Schwarz- und rotbunte Milchkühe stehen im Stall und schauen über die Absperrung.
Liniendiagramm zur Einordnung der aktuellen sowie der zukünftigen wirtschaftlichen Lage der Landwirtschaft vom März 2014 bis zum Dezember 2024. Ebenfalls ist der Agrar-Geschäftsklimaindex abgebildet.

81 % der Befragten sehen ihre aktuelle wirtschaftliche Lage als befriedigend, gut oder sehr gut an.

Der Anteil der Betriebe, die ihre Liquiditäts-
situation
als gut bis sehr gut empfinden, ist im Jahresverlauf stabil geblieben und liegt aktuell bei 42 %.

Windrad von unten nach oben fotografiert.
Viele Käseräder lagern auf Regalen.

64 % der landwirtschaftlichen Unternehmen und 57 % der Lohnunternehmen planen im Jahr 2025 Investitionen.

Ein Feld voller blühender Mohnblumen in Nahaufnahme.
Futtermischwagen in einem Getreidesilo.

44 % der Befragten nennen die Agrarpolitik als einen Grund für ihre schlechte wirtschaftliche Lage.

Förderstory: Milch mit System

Nahaufnahme einer Kuh, die in die Kamera blickt.

Der Hof in Vechta, auf dem sie aufgewachsen ist, stellte 2013 den Betrieb ein.

Landwirtin Vanessa Schneider hält ihr Smartphone in der Hand und lächelt.

Ihren Beruf aufgeben wollte sie nicht, aber der Wunsch, die Familientradition wiederzubeleben, wuchs. Vanessa Schneider ist Buchhalterin, Mutter und führt einen Milchviehbetrieb mit 130 Tieren.

Mit einem Förderkredit der Rentenbank konnte sie einen Melkroboter anschaffen. 

Saugnoppen des Melkroboters an den Zitzten einer Milchkuh.
Display des Melkroboters im Stall.

Dieser melkt selbständig und hält Vanessa den Rücken frei – zum Beispiel um ihr Lebenskonzept als Buchhalterin, Landwirtin und Mutter unter einen Hut zu kriegen.

Jetzt leben 70 Milchkühe und 60 Kälber auf dem Hof. 

Landwirtin Vanessa Schneider kniet prüfend im Gras ihrer Weide.
Braune Milchkühe im Stall.

Vanessa bewirtschaftet den Hof allein – mit digitaler Unterstützung.