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Steuerungssystem

Die Geschäftsstrategie gibt die strategischen Ziele und die dazu notwendigen Maßnahmen sowie die strategischen Steuerungsgrößen vor. Diese werden in verschiedenen Teilstrate­gien operationalisiert.

Die strategischen Steuerungsgrößen werden in vier Kategorien eingeordnet, die zur Messung der Wirksamkeit der strategischen Maßnahmen auf Unternehmensebene dienen:

  • attraktive Förderprogramme
  • effizienter Bankbetrieb
  • adäquate Risikostruktur
  • Einhaltung der Kapital- und Liquiditätsanforderungen gemäß Risk Appetite Statement

Segmente

Die Bank wird entlang von drei Segmenten gesteuert:

  • Fördergeschäft
  • Kapitalstockanlage
  • Treasury Management


Im Segment „Fördergeschäft“ fördert die Rentenbank Investitionen in der Agrarwirtschaft und im ländlichen Raum. Dies erfolgt durch die Refinanzierung zweckgebundener Darle­hen, welche die Hausbanken im Einklang mit den Programmkreditbedingungen an End­kreditnehmende für eine Mittelverwendung in Deutschland vergeben.

Außerdem erfüllt die Rentenbank ihren Förderauftrag, indem sie Hausbanken mit Ge­schäftsaktivitäten in der Agrarwirtschaft und im ländlichen Raum sowie inländischen Ge­bietskörperschaften mit Bezug zum ländlichen Raum als Refinanzierungspartner zur Ver­fügung steht. Dies erfolgt mittels verschiedener Formen der Kapitalüberlassung (Namens­papiere, Schuldscheindarlehen, Wertpapiere). Diese Geschäfte tragen teilweise auch zur Erfüllung der aufsichtsrechtlichen Liquiditätsanforderungen bei. Die Rentenbank steuert sowohl das Geschäftsvolumen als auch die Risikostruktur.

Das Förderangebot der Rentenbank zur Finanzierung von Start-ups mit Bezug zum För­derauftrag umfasst seit 2022 auch Investitionen in Venture Capital Fonds, welche im Seg­ment „Fördergeschäft“ abgebildet werden.

Die im Wesentlichen fristenkongruente Refinanzierung wird ebenfalls dem Segment „För­dergeschäft“ zugeordnet.

Das Segment „Kapitalstockanlage“ beinhaltet die Anlage des Eigenkapitals und der lang­fristigen Rückstellungen. Investiert wird im Wesentlichen in Namenspapiere, Schuld­scheindarlehen sowie in Wertpapiere von Banken und öffentlichen Emittenten.

Im Segment „Treasury Management“ werden die kurzfristige Liquidität sowie das kurz­fristige Zinsänderungsrisiko gesteuert. Für die kurzfristige Anlage von überschüssiger Li­quidität sowie die Aufnahme erforderlicher Liquidität stehen der Rentenbank verschiedene Instrumente mit einer Zinsbindung von maximal einem Jahr zur Verfügung. Zur Steuerung des Liquiditätsprofils der Bank können neben dem Abschluss von Geldgeschäften auch Schuldtitel mit einer längeren Laufzeit angekauft werden.

Finanzielle Leistungsindikatoren

Als finanzielle Leistungsindikatoren dienen die verwendeten wesentlichen rechnungsle­gungsbezogenen Kennzahlen für die Messung des strategischen Zielerreichungsgrads im Rahmen des Steuerungssystems, die die operative Geschäftstätigkeit widerspiegeln. Dazu zählen:

  • Operatives Ergebnis (Betriebsergebnis vor Risikovorsorge/Bewertung)
    Die Tätigkeit der Rentenbank ist auf die Erfüllung des Förderauftrags ausgerichtet und nicht primär auf Gewinnerzielung. Betriebswirtschaftliche Grundsätze sind aber zu be­achten, um eine selbsttragende Förderleistung erbringen zu können. Insbesondere beinhaltet dies ökonomisches Handeln, um die Förderfähigkeit dauerhaft zu sichern und die Förderleistung jederzeit anpassen zu können. Mit dem operativen Ergebnis wird vor dem Hintergrund steigender regulatorischer Anforderungen mittels Thesau­rierung die Kapitalbasis gestärkt. Die Rentenbank nutzt dabei ihre hohe Bonität als staatliches Förderinstitut, kombiniert mit einer entsprechenden Kapitalmarktstrategie, um sich günstig zu refinanzieren.
  • Cost-Income-Ratio1
    Die Cost-Income-Ratio betrachtet als Leistungsindikator für die Aufwands-/Ertrags-relation den effizienten Umgang mit den Ressourcen der Bank. Sie beschreibt das Verhältnis von Aufwand und Ertrag und wird durch Veränderungen beider Größen be­einflusst. Um eine bessere operative Transparenz herzustellen, werden die Zufüh­rungen zu den Förderbeiträgen und Auflösungen der Förderzuschüsse aus Vorjahren ausgenommen. Die Cost-Income-Ratio wird über einen längeren Zeitraum beobachtet und durch regelmäßige Analysen der Entwicklung des Aufwands ergänzt.
  • Fördervolumen
    Das Fördervolumen beinhaltet das jährlich zugesagte Neugeschäftsvolumen der Pro­grammkredite. Die Programmkredite für die Agrarwirtschaft und den ländlichen Raum stellen den Kern der Förderaktivitäten der Rentenbank dar. Die Darlehen werden als zweckgebundene Einzelrefinanzierungen gewährt. Die Ausreichung an Landesförder­institute kann auch in gebündelter Form erfolgen.


Die drei genannten finanziellen Leistungsindikatoren bzw. deren wesentliche Komponen­ten werden im Rahmen der monatlichen Berichterstattung ermittelt und Planwerten ge­genübergestellt. In der Mehrjahresplanung sind sie ebenfalls als separate Größen enthal­ten. Über die finanziellen Leistungsindikatoren informieren zusätzlich die Abschnitte zur Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Rentenbank sowie der Prognosebericht.

Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

  • Beschäftigte
    Qualifizierte und engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind die Basis für den lang­fristigen Erfolg der Rentenbank. Die hierfür erforderliche Personalstrategie leitet sich kon­sistent aus der Geschäftsstrategie ab und umfasst unter anderem die Sicherstellung der angemessenen quantitativen und qualitativen Personalausstattung, die Förderung der Gleichstellung sowie die Sicherung und Weiterentwicklung der personalwirtschaftlichen Instrumente und Prozesse.
  • Gesellschaftliches Engagement
    Ein wesentlicher Teil des gesellschaftlichen Engagements steht im engen Zusammenhang mit dem Förderauftrag. Als bundesunmittelbare Anstalt des öffentlichen Rechts sieht sich die Rentenbank aber auch über ihren Förderauftrag hinaus verpflichtet, sich für das Ge­meinwohl einzusetzen.
  • Positionierung bei ESG-Ratings
    Die Aktivitäten im Rahmen des Nachhaltigkeitsmanagements spiegeln sich in den Posi­tionierungen bei ESG-Ratings wider. Diese bewerten die Gesamtheit der Anstrengungen und sind ein wichtiger Anhaltspunkt für externe Stakeholder, aber auch zur Erfolgsmessung der ergriffenen Maßnahmen. Die Rentenbank strebt eine stetige Verbesserung der ESG-Ratings beziehungsweise ein gleichbleibend hohes Niveau an.

  1. Die Cost-Income-Ratio wird durch das Verhältnis von Aufwand zu Ertrag ermittelt. Im Zähler werden die allgemeinen Verwaltungsaufwendungen, die Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle Anlagewerte sowie Sachanlagen, die sonstigen betrieblichen Aufwendungen und die Ertragsteuern abgebildet. Im Nenner werden die Zinserträge und laufenden Erträge abzgl. Zinsaufwendungen (zzgl. Zuführung Zinszuschuss; abzgl. Auflösung aus Vorjahren), die sonstigen betrieblichen Erträge und die Provisionserträge abzgl. der Provisionsaufwendungen eingerechnet.