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ESG-Risiken

ESG-Risiken in den Bereichen Klima und Umwelt unterteilen sich in physische und transitorische Risiken. Physische Risiken ergeben sich sowohl im Hinblick auf einzelne Extremwetterereignisse und deren Folgen als auch in Bezug auf langfristige Veränderungen klimatischer und ökologischer Bedingungen. Transi­torische Risiken bestehen im Zusammenhang mit der Umstellung auf eine koh­lenstoffarme Wirtschaft.

ESG-Risiken werden in der Rentenbank nicht als eigenständige Risiko­art betrachtet, sondern als Risikotreiber der klassischen Risikoarten. Ausgehend von einer Longlist von möglichen ESG-Risikotreibern wurden die für die Renten­bank relevanten identifiziert. Bei der Ermittlung dieser ESG-Risikotreiber wurde die Anfälligkeit, die finanzielle Auswirkung sowie der mögliche Transmissionska­nal betrachtet.

Die Rentenbank stellt im Rahmen ihrer Fördertätigkeit für ihre Programmkredite die Refinanzierung für Hausbanken sicher. Dabei trägt die Hausbank das Aus­fallrisiko des Endkreditnehmenden. Die Kundinnen und Kunden der Rentenbank werden daher annähernd ausschließlich als Banken oder inländische staatliche Institutionen klassifiziert. Es handelt sich somit nicht um unmittelbare Investi­tionen im Bereich der Land- und Forstwirtschaft.

Vor dem Hintergrund dieser Einordnung analysiert die Rentenbank, welche Aus­wirkungen sich aus Nachhaltigkeitsrisiken ergeben können. Innerhalb der beste­henden Bonitätseinstufungsverfahren werden dabei einzelne ESG-Aspekte be­reits berücksichtigt. Seit 2023 setzt die Rentenbank im Rahmen der Kreditbeurteilung das Kontroversen-Screening ein. Im Jahr 2024 erfolgte die Einführung eines ESG-Scorings.

Seit 2020 werden verschiedene ESG-Szenarien bzgl. der zukünftigen Entwick­lung mit dem Fokus auf Klima- und Umweltrisiken betrachtet und mögliche Ef­fekte des Klimawandels auf die Kapital- und Risikosituation der Rentenbank un­tersucht. Die ESG-Szenarien wurden maßgeblich in Anlehnung an aktuell ver­fügbare Informationen und Einschätzungen (u. a. des Network for Greening the Financial System) entwickelt. Dabei wurden zwei Szenarien ausgewählt, die phy­sische und einen transitorischen Risikotreiber der Rentenbank möglichst breit abbilden. Für beide Szenarien wurden quantitative Abschätzungen der lang­fristigen Effekte vorgenommen, deren Auswirkungen auf die Risikokennzahlen der Rentenbank erwartungsgemäß gering sind. Die Szenarien werden konti­nuierlich auf Basis neuer Erkenntnisse, vor allem des NGFS, weiterentwickelt. Darüber hinaus wird die Entwicklung des CO2-Preises als Risikoindikator beobachtet.