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Marktpreisrisiken

Definition

Das Marktpreisrisiko ist der potenzielle Verlust aus sich verändernden Marktda­ten. Es umfasst Zinsänderungsrisiken, CVA-Risiken aus Derivaten sowie Spread- und sonstige Marktpreisrisiken. Letztere beinhalten Währungs- und Volatilitäts­risiken. Die Spread-Risiken werden nach Credit-Spread-Risiken, Cross-Cur­rency-Basis-Spread-Risiken und Tenor-Basis-Spread-Risiken differenziert.

Risikobewertung und Steuerung

Zinsänderungsrisiken

Die Messung der Zinsänderungsrisiken erfolgt aus barwertiger Sicht (EVE) sowie aus ertragsorientierter Sicht (NII) durch Verschiebungen der Zinskur­ven.

Die barwertige Berechnung und Überwachung erfolgt für die Segmente „Trea­sury Management” und „Fördergeschäft” täglich und auf Gesamtbankebene mo­natlich. Die ertragsbezogene Messung der Zinsänderungsrisiken erfolgt im Rah­men der Stressszenarien im Normativen Ansatz über einen Horizont von drei Jahren auf Basis der Gap-Struktur in den betrachteten Zinsszenarien.

Des Weiteren werden sechs aufsichtlich vorgegebene Zinsschockszenarien be­rechnet. Der aufsichtliche Zinskoeffizient bei Zinserhöhung betrug zum Stichtag 10,9 %. Die neuen umfangreichen Meldeanforderungen CoRep IRRBB wurden umgesetzt.

Die Erzielung materieller Erträge durch das Eingehen von Zinsänderungsrisiken gehört nicht zu den strategischen Zielen. Die Begrenzung des Zinsänderungsrisikos erfolgt durch den Einsatz von Deriva­ten auf Basis von Mikro- oder Makro-Hedges, Letztere für die Programmkredite.

Spread-Risiken

Spread-Risiken werden mit einem Value-at-Risk-Modell (VaR) auf Basis einer historischen Simulation berechnet. Hierbei werden Credit-Spread-Risiken für Wertpapiere, Schuldscheindarlehen und sämtliche Namenspapiere sowie Basisspread-Risiken quantifiziert und limitiert. Die Steuerung von Credit-Spread-Risiken erfolgt auf der Grundlage der Buy-&-Hold-Strategie, insbesondere durch die Vorgaben der Kreditrisikostrategie.

Sonstige Marktpreisrisiken

Auch bei geschlossenen Fremdwährungspositionen können die Marktwerte von Grund- und Sicherungsgeschäften aufgrund unterschiedlicher Bewertungs­parameter, hauptsächlich der Spreads, voneinander abweichen. Dies führt bei der Umrechnung in Euro zu wechselkursbedingten Barwertdifferenzen, die als Währungsrisiko berücksichtigt werden. Offene Fremdwährungspositionen bestehen, abgesehen von un­wesentliche Positionen auf den Verrechnungskonten, nicht. Das Volatilitätsrisiko beschreibt das Risiko, dass sich der Wert einer Option infolge von Änderungen der Volatilitäten verändert. Die Rentenbank hält ausschließlich zinsbezogene Optionen, wobei auch eingebettete Optionen, insbesondere bei Krediten mit Kündigungsrechten, berücksichtigt werden. Währungs- und Volatilitätsrisiken werden durch szenarioba­sierte Veränderungen der Wechselkurse sowie der Cap-Floor- und Swaption-Volatilitäten gemessen und limitiert.

Weitere Marktpreisrisiken, wie Aktien- und Warengeschäftsrisiken, sind aufgrund des Geschäftsmodells nicht relevant.

CVA-Risiko

Das CVA-Risiko ist das Risiko potenzieller Marktwertverluste von Derivaten auf­grund einer Bonitätsverschlechterung der Gegenpartei. In die Berechnung flie­ßen neben der Ausfallwahrscheinlichkeit, welche aus Credit Default Swaps ab­geleitet wird, die Verlustquote der Geschäftspartner sowie die potenziellen Marktwertänderungen (Potential Future Exposure) auf der Ebene der Netting-Pools ein. Die Begrenzung des CVA-Risikos erfolgt durch den Abschluss von Be­sicherungsvereinbarungen sowie der Limitierung.

Risikopuffer

Mit einem Risikopuffer werden zusätzlich Unschärfen bzw. Vereinfachungen bei der Risikomodellierung berücksichtigt.