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Wirtschaftliche Lage

Ertragslage

Die Ertragslage stellte sich wie folgt dar:

  1.1. bis 31.12.2024
Mio. EUR
1.1. bis 31.12.2023
Mio. EUR
Änderung
Mio. EUR
Zinsüberschuss1 287,5 310,0 -22,5
Provisionsüberschuss -4,7 -2,5 -2,2
Verwaltungsaufwendungen 130,8 113,6 17,2
Sonstiges betriebliches Ergebnis 11,3 4,8 6,5
Ertragsteuern/sonstige Steuern 1,7 1,4 0,3
Betriebsergebnis vor Risikovorsorge/Bewertung 161,6 197,30 -35,7
Risikovorsorge/Bewertung 123,6 160,3 -36,7
Jahresüberschuss 38,0 37,0 1,0


Betriebsergebnis vor Risikovorsorge/Bewertung

Das Betriebsergebnis vor Risikovorsorge und Bewertung erreichte zum Jahresende 2024 161,6 Mio. EUR und entwickelte sich damit deutlich besser als geplant, blieb allerdings unter dem hohen Vorjahresergebnis. Der Rückgang im Vergleich zum Vorjahr ist auf geringere Erträge in den Segmenten Fördergeschäft und Treasury Management zurückzuführen. Zudem erhöhten sich die Verwaltungsaufwendungen.

Zinsüberschuss

Die Zinserträge inklusive der Beteiligungserträge lagen bei 3.860,2 Mio. EUR (3.464,9 Mio. EUR). Abzüglich der Zinsaufwendungen von 3.572,7 Mio. EUR (3.154,9 Mio. EUR) ergab sich ein Zinsüberschuss von 287,5 Mio. EUR (310,0 Mio. EUR).


Zinsüberschuss nach Segmenten:

  1.1. bis 31.12.2024
Mrd. EUR
1.1. bis 31.12.2023
Mrd. EUR
Änderung
Mrd. EUR
Zinsüberschuss      
Fördergeschäft 195,0 206,9 -11,9
Kapitalstock 75,6 66,9 8,7
Treasury Management 16,9 36,2 -19,3
Zinsüberschuss gesamt 287,5 310,0 -22,5

 

Im Segment Fördergeschäft lag das Zinsergebnis bei 195,0 Mio. EUR. Das starke Vorjahresergebnis von 206,9 Mio. EUR konnte somit erwartungsgemäß nicht wiederholt werden. Ursächlich hierfür war unter anderem ein um 23 % niedrigeres Neugeschäft an Namenspapieren, Schuldscheindarlehen und Wertpapieren.

Das Zinsergebnis des Segments Kapitalstockanlage entwickelte sich mit 75,6 Mio. EUR gegenüber dem Vorjahr (66,9 Mio. EUR) erwartungsgemäß positiv. Die Renditen getätigter Investitionen lagen über den Fälligkeiten des Bestands. Zusätzlich wurde eine höhere DZ-Bank Dividende gegenüber dem Vorjahr vereinnahmt. Gegenläufig sind jedoch gestiegene Refinanzierungskosten der Vorinvestitionen.

Das Zinsergebnis des Segments Treasury Management lag bei 16,9 Mio. EUR. Durch die Entscheidung der EZB, die Mindestreserven mit 0 % zu verzinsen, die stärker als erwarteten Zinssenkungen um insgesamt einen Prozentpunkt und am Markt einengende Spreads konnte das starke Vorjahresergebnis von 36,2 Mio. EUR erwartungsgemäß nicht wiederholt werden.


Verwaltungsaufwand

Die Verwaltungsaufwendungen erhöhten sich um 15,1 % auf 130,8 Mio. EUR (113,6 Mio. EUR). Ursächlich hierfür waren vor allem erhöhte Sachaufwendungen (+ 8,6 Mio. EUR). Zudem stiegen die Personalkosten um 4,5 Mio. EUR sowie die Abschreibungen um 4,0 Mio. EUR im Vergleich zum Vorjahr.

Der höhere Sachaufwand resultiert im Wesentlichen aus höheren Kosten für IT-Investitionen.

Der Anstieg des Personalaufwands ist im Wesentlichen auf die im Vergleich zum Vorjahr gestiegene Anzahl der Mitarbeitenden zurückzuführen. Der durchschnittliche Personalbestand (nach § 267 Absatz 5 HGB) liegt nun bei 451 Mitarbeitenden (420 Mitarbeitende). Diesem Effekt stehen inflationsbedingt etwas geringere Aufwendungen für die Altersvorsorge entgegen.

Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen sind aufgrund höherer Abschreibungen auf Software auf 14,2 Mio. EUR (10,2 Mio. EUR) gestiegen.


Sonstiges betriebliches Ergebnis

Das sonstige betriebliche Ergebnis erhöhte sich von 4,8 Mio. EUR auf 11,3 Mio. EUR. Ursächlich hierfür sind im Wesentlichen geringere Zuschüsse zur Innovationsförderung, welche auf eine außerplanmäßige Sonderzuweisung zugunsten des Innovationsfonds im Jahr 2023 zurückzuführen sind.


Risikovorsorge/Bewertung

Im Rahmen der „Risikovorsorge/Bewertung“ wurden netto 123,6 Mio. EUR zur Dotierung der Vorsorgereserven verwendet. Davon wurden dem Fonds für allgemeine Bankrisiken 73,7 Mio. EUR zugeführt und somit die aufsichtsrechtlichen Eigenmittel weiter aufgebaut.


Jahresüberschuss/Bilanzgewinn

Der Jahresüberschuss stieg von 37,0 Mio. EUR auf 38,0 Mio. EUR im abgelaufenen Ge­schäftsjahr.

Vorbehaltlich des Beschlusses des Verwaltungsrats wurden im Rahmen der Aufstellung des Jahresabschlusses aus dem Jahresüberschuss insgesamt 19,0 Mio. EUR (18,5 Mio. EUR) der Hauptrücklage zugeführt.

Der Bilanzgewinn liegt nach Dotierung der Hauptrücklage mit 19,0 Mio. EUR leicht über dem Vorjahreswert (18,5 Mio. EUR). Der Bilanzgewinn soll jeweils hälftig dem Zweckver­mögen des Bundes bei der Rentenbank sowie dem Förderungsfonds der Rentenbank zu­geführt werden.

Vermögens- und Finanzlage

Die Vermögenslage gemäß dem Jahresabschluss der Rentenbank stellt sich wie folgt dar:


Entwicklung wesentlicher Aktiva

  31.12.2024
Mrd. EUR
31.12.2024
Mrd. EUR
Änderung
Mrd. EUR
Forderungen an Kreditinstitute 65.615,4 67.244,3 -1.628,9
Forderungen an Kunden 7.003,2 7.502,4 -499,2
Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 16.742,6 15.855,2 887,4

 

Die Forderungen an Kreditinstitute valutierten zum Jahresultimo mit 65,6 Mrd. EUR (67,2 Mrd. EUR). Ihr Anteil an der Bilanzsumme beträgt 69,1 % und ist im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen. Sie stellen damit weiterhin den größten Vermögenswert dar. Der Rückgang der Forderungen an Kreditinstitute ist im Wesentlichen auf eine Bestandsminderung bei den Programmkrediten zurückzuführen. Dagegen steht eine stich­tagsbezogene Ausweitung des Geldgeschäfts.

Die Forderungen an Kunden beinhalten im Wesentlichen Schuldscheindarlehen an Bun­desländer und Kommunen. Insgesamt verringerte sich der Bilanzposten gegenüber dem Vorjahr um 0,5 Mrd. EUR auf 7,0 Mrd. EUR, da die Fälligkeiten das Neugeschäft übertrof­fen haben.

Der Bestand an Schuldverschreibungen und anderen festverzinslichen Wertpapieren stieg um 0,9 Mrd. EUR gegenüber dem Vorjahr auf 16,7 Mrd. EUR zum Jahresende. Wie im Vorjahr war der Bestand vollständig dem Anlagevermögen zugeordnet.


Entwicklung wesentlicher Passiva

  31.12.2024
Mrd. EUR
31.12.2024
Mrd. EUR
Änderung
Mrd. EUR
Fremdkapital      
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 1.528,3 1.765,1 -236,8
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 1.490,4 1.834,5 -344,1
Verbriefte Verbindlichkeiten 83.752,3 85.756,5 -2.004,2
Nachrangige Verbindlichkeiten 0,0 40,0 -40,0
Summe 86.771,0 89.396,1 -2.625,1
Eigenkapital (einschließlich Fonds für
allgemeine Bankrisiken)
     
Gezeichnetes Kapital 135,0 135,0 0,0
Gewinnrücklagen 1.252,6 1.233,6 19,0
Bilanzgewinn 19,0 18,5 0,5
Fonds für allgemeine Bankrisiken 3.553,5 3.479,8 73,7
Summe 4.960,1 4.866,9 93,2


Fremdkapital

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten liegen mit 1,5 Mrd. EUR um 0,2 Mrd. EUR unter dem Vorjah­resniveau. Daneben sind auch die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden um 0,3 Mrd. EUR auf 1,5 Mrd. EUR gesunken. Der Bestandsrückgang beruht im Wesentlichen auf dem Rück­gang bei den Namensschuldverschreibungen.

Die Verbrieften Verbindlichkeiten verringerten sich um 2,0 Mrd. EUR bzw. 2,3 % auf 83,8 Mrd. EUR. Die Medium-Term-Note-Programme (MTN) stellten mit 61,5 Mrd. EUR weiterhin die wichtigste Refinanzierungsquelle dar, sind im Vergleich zum Vorjahr allerdings um 2,0 Mrd. EUR gesunken. Der Bestand an ausstehenden Euro Commercial Paper (ECP) Emissionen reduzierte sich auf 7,0 Mrd. EUR (8,5 Mrd. EUR) wohingegen sich der Bestand an ausstehenden Globalanleihen auf 14,8 Mrd. EUR (13,4 Mrd. EUR) erhöhte.


Eigenkapital

Das Eigenkapital inklusive des Fonds für allgemeine Bankrisiken nach § 340g HGB stieg insgesamt um 93,2 Mio. EUR auf 4 960,1 Mio. EUR. Der Jahresüberschuss von 38,0 Mio. EUR wurde jeweils hälftig den Gewinnrücklagen zugeführt beziehungsweise als Bilanzgewinn ausgewiesen. Der Fonds für allgemeine Bankrisiken wurde um 73,7 Mio. EUR aufgestockt.


Aufsichtsrechtliche Kapitalquoten

Die Gesamtkapitalquote sowie die harte Kernkapitalquote belaufen sich jeweils auf 38,3 % (31,3 %). Sie spiegeln die hohe Kapitalausstattung der Rentenbank wider und liegen weiterhin weit über den aufsichtsrechtlichen Mindestanforderungen.

Zur Höhe und Entwicklung der regulatorischen Eigenmittel sowie der risikogewichteten Aktiva (RWA) siehe Kapitel „Risikotragfähigkeit“.


Investitionen

Auch im abgelaufenen Jahr lag der Schwerpunkt der Investitionen weiterhin in der Mo­dernisierung der IT-Landschaft, insbesondere der Ablösung des eigenentwickelten host­basierten Kernbankensystems. Hier konnten größere Etappenziele mit Umsetzungen in SAP und Murex erfolgreich erreicht werden. Zudem wurden Vorstudien für weitere Um­setzungsmaßnahmen durchgeführt und entsprechende Projekte gestartet. Auch für die Umsetzung regulatorischer Anforderungen sowie die Verbesserung der IT-Sicherheit wur­den erhebliche Mittel investiert.

Das mit dem Bundesprogramm Forstwirtschaft im Dezember 2020 eingeführte Förderpor­tal wurde weiter optimiert, und die internen IT-Systeme wurden integriert.

Zur Digitalisierung von Prozessen wurden weitere Roboter entwickelt, die Routineaufga­ben in der Antragsbearbeitung übernehmen und so zur Effizienzsteigerung beitragen.

Neben der Modernisierung der IT-Landschaft investiert die Rentenbank in die energieeffi­ziente Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudes am Standort Hochstraße in Frankfurt am Main.


Liquidität

Die Bundesrepublik Deutschland trägt die Anstaltslast und hat die Haftung für die Ver­bindlichkeiten der Rentenbank (Refinanzierungsgarantie) übernommen.

Auf Basis der daraus folgenden AAA-Ratings ist es problemlos möglich, liquide Mittel am Markt zu beschaffen. Die hohen Bestände der bei der Bundesbank refinanzierungsfähigen Schuldtitel bilden eine zusätzliche Liquiditätsreserve. Für weitere Ausführungen wird auf die Darstellung der Liquiditätsrisiken im Risikobericht als Teil dieses Lageberichts verwie­sen.

 

Zusammenfassende Darstellung von Geschäftsverlauf und wirtschaftlicher Lage

Der Vorstand beurteilt den Geschäftsverlauf sowie die Entwicklung der Vermögens-, Fi­nanz- und Ertragslage als zufriedenstellend. Dies gilt auch für die im Kapitel „Steuerungs­system“ definierten finanziellen und nichtfinanziellen Leistungsindikatoren.


  1. Zinsüberschuss inklusive Erträge aus Beteiligungen