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Förderprogramme

Im Mittelpunkt unserer Fördertätigkeit stehen unsere Programmkredite. Den Anteil der Programme, der auf die Förderung nachhaltiger Investitionsvorhaben einzahlt, haben wir dabei weiter verstärkt. Dazu gehören beispielsweise Investitionen in erneuerbare Energien, aber auch Programme, die wir im Auftrag des Bundes durchführen. Dazu zählt das Investitionsprogramm Landwirtschaft des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), das wir 2024 abgeschlossen haben. Eine wichtige Rolle spielt für uns auch die Innovationsförderung.

Das Geschäftsjahr 2024 war für das Neugeschäft mit Programmkrediten besonders herausfordernd. Der zu Jahresbeginn festgesetzte hohe EU-Basiszinssatz in Verbindung mit dem Beihilferecht ließ der Rentenbank keinen Spielraum, marktfähige Konditionen ohne Beihilfen anzubieten. Dies hatte zur Folge, dass Geschäftsbanken für die Finanzierung nicht beihilfefähiger Projekte nicht auf Rentenbank-Mittel zurückgriffen.

Dies führte zu einem deutlichen Rückgang der Nachfrage nach Förderdarlehen insbesondere im Bereich der erneuerbaren Energien, da Vorhaben, die gemäß dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) gefördert werden, nur unter beihilfefreien Konditionen förderfähig sind. Auch in anderen Fördersparten waren die Auswirkungen spürbar, beispielsweise durch eine geringere Anzahl an Anträgen von Großunternehmen, die ebenfalls nur beihilfefrei gefördert werden durften. Dies galt insbesondere für die Fördersparte „Agrar- und Ernährungswirtschaft“. Darüber hinaus war die Land- und Agrarwirtschaft wie fast alle Branchen in Deutschland von Investitionszurückhaltung geprägt.

Unter diesen Rahmenbedingungen lag unser Neugeschäft mit Programmkrediten im Jahr 2024 mit 3,6 Mrd. EUR um 41,1 % unter dem Vorjahreswert. Die Anzahl der zugesagten Programmkredite sank auf 10.948 (2023: 14.534).


Neugeschäft Programmkredite (in Mio. EUR)

Fördersparte 2024 2023
Landwirtschaft 1.438 1.597
Fortwirtschaft 6 7
Aquakultur und Fischwirtschaft 1 1
Agrar- und Ernährungswirtschaft 345 746
Erneuerbare Energien 76 849
Ländliche Entwicklung1 1.736 2.913
Insgesamt 3.602 6.114
Abweichungen zur Gesamtsumme sind rundungsbedingt.

  1. Enthält programmgebundene Namensschuldverschreibungen, die bisher unter Namenspapieren ausgewiesen waren, Vorjahreszahl wurde angepasst.

Umfangreiche Nachhaltigkeitsförderung im Rahmen des Programmkreditgeschäfts

Die Entwicklung hin zu einem nachhaltigeren Wirtschaften ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die entsprechende Investitionen erfordert. Wir fördern nachhaltige Investitionen in der Agrarwirtschaft mit speziellen Förderprogrammen und einem Zinsbonus (Top-Konditionen und Premium-Konditionen). Mit dem Programm „Energie vom Land“ wird der Ausbau der erneuerbaren Energien gefördert. Im Fokus steht hier die Förderung von Investitionen von Landwirtinnen und Landwirten in Photovoltaik-, Biogas- und Windenergieerzeugung sowie von Bürgerwindparks im ländlichen Raum.

Mit den Programmen „Nachhaltigkeit“, „Umwelt- und Verbraucherschutz“ und „Forstwirtschaft“ unterstützt die Rentenbank ein breites Spektrum an Maßnahmen zur Verbesserung des Tierwohls und der Energieeffizienz sowie zur Minderung von Emissionen. Auch die Förderung des ökologischen Landbaus und Maßnahmen der Forstwirtschaft, wie z. B. der Waldumbau zu klimaangepassten Mischwäldern, sind Ziele dieser Programme.

Im Berichtsjahr finanzierten wir nachhaltige Vorhaben mit insgesamt 365 Mio. EUR (2023: 1,3 Mrd. EUR). Damit flossen 10 % unseres Förderneugeschäfts mit Programmkrediten in nachhaltige Investitionen.


Nachhaltige Investitionen (in Mio. EUR)

Fördersparte  2024 2023
Erneuerbare Energien 76 848
Tiergerechte Haltung 121 78
Emissionsminderung 64 240
Energieeffizienz 21 37
Ökologischer Landbau 46 50
Übrige 37 62
Insgesamt 365 1.314
Anteil am Neugeschäft Programmkredite (in %) 10 21
Abweichungen zur Gesamtsumme sind rundungsbedingt.

Förderprogramm "Zukunftsfelder im Fokus" erweitert

Um nachhaltige Investitionen in der Agrarwirtschaft und den ländlichen Raum noch stärker zu fördern, erweitert die Rentenbank laufend ihr Programm „Zukunftsfelder im Fokus“. Zukunftsfelder sind ausgewählte Themen, die die Rentenbank anhand des gesellschaftlichen und politischen Diskurses als besonders förderungswürdig und/oder innovativ identifiziert hat. Hier gelten die zusätzlich vergünstigten LR-Premium-Konditionen. Das Programm ist flexibel und kann nach Bedarf angepasst werden.

Im Jahr 2024 erweiterten wir das Programm um zwei Zukunftsfelder auf acht. Neu dazu kam die Förderung von Investitionen in Stallumbauten für mehr Tierwohl. Ferner werden nun Maschinen für eine autonome und umweltschonende Landbewirtschaftung in einem eigenen Zukunftsfeld gefördert.

Im Berichtsjahr förderten wir im Rahmen des Programms „Zukunftsfelder im Fokus“ Investitionsvorhaben mit 300 Darlehen in Höhe von 89,9 Mio. EUR zu Premium-Konditionen (2023: 167 Darlehen in Höhe von 80,0 Mio. EUR).

Nur geringer Rückgang in der Fördersparte „Landwirtschaft“

Der Rückgang des Neugeschäfts in der Fördersparte „Landwirtschaft“ fiel mit 9,9 % gegenüber dem Vorjahr im Vergleich zu den übrigen Fördersparten relativ gering aus. Maschineninvestitionen machten mit 588 Mio. EUR (Anteil: 41 %) den größten Teil des Finanzierungsvolumens aus, gefolgt von Gebäuden, die im Berichtsjahr 507 Mio. EUR bzw. einen Anteil von 35 % erreichten. Auf Finanzierungen für den Grunderwerb entfielen 16 % bzw. 237 Mio. EUR.

Unser Liquiditätssicherungsprogramm, das ebenfalls Bestandteil der Fördersparte „Landwirtschaft“ ist, wurde 2024 mit 1,7 Mio. EUR nur in sehr geringem Umfang beansprucht. Im Berichtsjahr öffneten wir das Programm dauerhaft für Schäden durch regional auftretendes Extremwetter.


Neugeschäft Programmkredite 2024
(insgesamt 3,6 Mrd. EUR)

Kuchendiagramm des Neugeschäfts Programmkredite: Landwirtschaft 40 %, Ländliche Entwicklung 48 %, Agrar- und Ernährungswirtschaft 10 %, Übrige 2 %. Insgesamt 3,6 Milliarden Euro Neugeschäft Programmkredite.

„Investitionsprogramm Landwirtschaft“ des BMEL zum Jahresende 2024 beendet

Im Geschäftsjahr 2024 haben wir das auf insgesamt vier Jahre befristete Programm „Investitionsförderung im Rahmen des Investitions- und Zukunftsprogramms für die Landwirtschaft“ im Auftrag des BMEL erfolgreich weitergeführt und zum Jahresende abgeschlossen.

Während der Laufzeit des Programms wurden insgesamt mehr als 14.800 Bewilligungen mit einem Zuwendungsvolumen in Höhe von mehr als 532,5 Mio. EUR ausgesprochen.

Ziele des Programms waren eine ressourcenschonende Landbewirtschaftung, mehr Klima- und Umweltschutz und die Verbesserung der Biodiversität. Gefördert wurden Maschinen und Geräte der Außenwirtschaft zur exakteren Wirtschaftsdünger- und Pflanzenschutzmittelausbringung sowie zur mechanischen Unkrautbekämpfung. Außerdem waren bauliche Anlagen zur emissionsarmen Lagerung von Wirtschaftsdüngern und Anlagen zur Gülleseparation förderfähig.

Neben landwirtschaftlichen Betrieben waren auch landwirtschaftliche Lohnunternehmer und gewerbliche Maschinenringe antragsberechtigt. Investitionsvorhaben wurden mit einem Zuschuss von bis zu 40 % der Investitionssumme gefördert und mit einem zinsgünstigen Förderdarlehen der Rentenbank zur Finanzierung des Restbetrags kombiniert.

Im letzten Jahr des Programms bewilligten wir ein Darlehensvolumen in Höhe von 10,6 Mio. EUR sowie ein Zuschussvolumen von 16,9 Mio. EUR für Investitionen in umwelt- und klimaschonende Vorhaben. Pünktlich zum Programmende konnten alle eingegangenen Auszahlungsanträge bearbeitet werden. Abgeflossen sind im Jahr 2024 Mittel in Höhe von 104,5 Mio. EUR.

Unterstützung des „Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz“ (ANK) des Umweltministeriums

Seit Juli 2024 setzen wir das Zuschussprogramm „Investitionsförderung von Maschinen und Geräten zur Stärkung der natürlichen Bodenfunktionen in Agrarlandschaften“ im Rahmen des „Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz“ (ANK-NABO) des BMUV um.

Die Bundesregierung hat sich mit dem ANK zum Ziel gesetzt, den allgemeinen Zustand und die Resilienz der Ökosysteme in Deutschland deutlich zu verbessern, so ihre Klimaschutzleistung zu stärken und damit einen dauerhaften Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.

Eine standortangepasste und nachhaltige Bodenbewirtschaftung ist der Garant für den Erhalt der natürlichen Bodenfunktionen, fördert die Bodenbiodiversität und ist ein wichtiger Beitrag für den natürlichen Klimaschutz. Maschinen und Geräte zur Erhöhung der Kohlenstoffspeicherfunktion von Böden und der Biodiversität in Agrarlandschaften werden hier gefördert. Dies umfasst insbesondere Maschinen und Geräte zur bodenschonenden Bewirtschaftung und Verringerung des Bodendrucks, zur mechanischen Unkrautbekämpfung und zur extensiven Grünlandbewirtschaftung.

Neben landwirtschaftlichen Betrieben sind auch landwirtschaftliche Lohnunternehmer, gewerbliche Maschinenringe und anerkannte Naturschutzvereinigungen antragsberechtigt. Investitionsvorhaben werden mit einem Zuschuss von bis zu 65 % der Investitionssumme gefördert und können optional mit einem zinsgünstigen Förderdarlehen der Rentenbank zur Finanzierung des Restbetrags kombiniert werden.

Nach Start des Interessenbekundungsverfahrens im Juli stieß das Programm bei vielen investitionswilligen Betriebe auf großes Interesse. Die Rentenbank lud in drei Runden zur Antragstellung ein und bewilligte bis zum Ende des Jahres 222 Anträge mit einem Zuwendungsvolumen von über 7,7 Mio. EUR.

Neugeschäft in der Fördersparte „Agrar- und Ernährungswirtschaft“ gesunken

Der deutliche Rückgang des Neugeschäfts in der Fördersparte „Agrar- und Ernährungswirtschaft“ ist im Wesentlichen auf den hohen EU-Basiszinssatz zurückzuführen. Dadurch ging die Nachfrage nach beihilfefreien Darlehen von Großunternehmen zurück, da diese nur mit beihilfefreien Darlehen gefördert werden konnten. Maschineninvestitionen machten in dieser Fördersparte mit 82 % bzw. 284 Mio. EUR den größten Anteil am Neugeschäft aus, gefolgt von Gebäudefinanzierungen mit 15 % bzw. 52 Mio. EUR.

Kreditnachfrage in der Fördersparte „Ländliche Entwicklung“ rückläufig

Die Entwicklung der Fördersparte „Ländliche Entwicklung“ war hauptsächlich durch die Nachfrage der Landesförderinstitute nach Globaldarlehen der Rentenbank in Höhe von 1,4 Mrd. EUR geprägt. Dies entsprach einem Anteil von 80 % des Neugeschäfts in dieser Fördersparte. Mit diesen Mitteln wurden insbesondere kommunale Strukturmaßnahmen im ländlichen Raum gefördert. Der Rückgang ist vor dem Hintergrund eines sehr starken Vorjahres zu sehen. Gleichwohl ist hier die Investitionsbereitschaft aufgrund der aktuellen Marktlage insgesamt rückläufig.

Treibhausgas-Fußabdruck der Förderprogramme

Die Rentenbank misst seit 2023 die mit ihren Förderprogrammen verbundenen CO2e-Emissionen (Scope 3, Kategorie 15) mittels PCAF (Partnership for Carbon Accounting Financials). Diese machen über 99 % der Gesamtemissionen der Rentenbank aus. 2024 finanzierten wir im Rahmen unserer Förderprogramme rund 21.042 kt CO2e. Dies ist ein Rückgang um 1.600 kt gegenüber 2023 und somit eine Verbesserung. Die Reduktion ist nicht nur auf den Rückgang des Neugeschäfts zurückzuführen. Auch die Emissionsintensität sank von 0,55 kg CO2e pro investiertem Euro auf 0,54 kg.


Emissionen der Rentenbank

Portfolio 2024 20231
  Saldo
(in MEUR)
THG-Emissionen2 (in kt CO2e) Emissionsintensität2 (in kt CO2e/MEUR) Saldo (in MEUR) THG-Emissionen2 (in kt CO2e) Emissionsintensität2 (in kt CO2e/MEUR)
Gesamt 38.888 21.042 0,54 40.922 22.642 0,55
Landwirtschaft 14.876 18.298 1,23 15.508 19.616 1,26
Forstwirtschaft 82 18 0,22 101 24 0,24
Aquakultur und Fischwirtschaft 26 7 0,27 31 8 0,26
Agrar- und Ernährungswirtschaft 3.733 2.255 0,6 4.084 2.483 0,61
Erneuerbare Energien 7.924 147 0,02 8.482 143 0,02
Ländliche Entwicklung 12.056 309 0,03 12.486 353 0,03
Wohnimmobilien 191 8 0,04 230 10 0,04


Aufgrund der Zuordnung der Investitionen zu den NACE-Codes, eine Klassifikation der Wirtschaftszweige in der EU, und den entsprechenden CO2-Intensitäten sind die Portfolios für die CO2-Berechnung und die Fördersparten nicht kongruent. So sind zum Beispiel die landwirtschaftlichen Maschinen von Lohnunternehmen im Landwirtschaftsportfolio enthalten, fallen aber unter die Fördersparte Agrar- und Ernährungswirtschaft. Durch die Verwendung von NACE-Codes soll jeder Investition unabhängig von der Fördersparte eine möglichst genaue CO2-Intensität zugeordnet werden. 

Der Großteil der finanzierten Emissionen liegt im Landwirtschaftsportfolio. Die Landwirtschaft emittiert in großem Umfang Methan und Lachgas. Diese Gase haben ein höheres Treibhauspotenzial als CO2 und tragen daher erheblich zum Klimawandel bei. Da sie zum großen Teil auf natürlichen biochemischen Prozessen beruhen, lassen sie sich nur eingeschränkt reduzieren.

Da uns bisher keine Emissionsdaten unserer Kundinnen und Kunden vorliegen, basiert die Darstellung der finanzierten Emissionen im Wesentlichen auf Sekundärdaten aus der PCAF-Datenbank und weist dementsprechende Ungenauigkeiten auf. Um eine solide Datenbasis für die effektive Steuerung der Dekarbonisierung zu schaffen, streben wir für die kommenden Jahre einen sukzessiven Ausbau der Datengrundlage zur CO2-Bilanzierung an. Weitere Informationen zu finanzierten Emissionen, deren Berechnung sowie deren geplanter Reduktion finden sich in der Klimastrategie.


  1. Die finanzierten Emissionen aus dem Jahr 2023 wurden in dieser Tabelle im Vergleich zur Klimastrategie (Version Januar 2025) korrigiert. Die für Mai anberaumte Aktualisierung der Klimastrategie wird entsprechend korrigierte Zahlen für 2023 beinhalten.

  2. Scope-1- und Scope-2-Emissionen der Finanzierungsempfängerinnen und -empfängern.