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Finanzierte Emissionen

Die Berechnung der finanzierten Emissionen erfolgt gemäß der PCAF-Methodik. Dabei wurden im Wesentlichen die Sekundärdaten aus der PCAF-Datenbank verwendet. Die finanzierten Emissionen der Rentenbank beinhalten die Scope-1- und Scope-2-Emissionen der Kreditnehmenden. Scope-3 der Kreditempfangenden ist aus Gründen der begrenzten Steuerbarkeit nicht in dieser Größe beinhaltet. Um eine solide Datenbasis für die effektive Steuerung der Dekarbonisierung zu schaffen, strebt die Rentenbank den sukzessiven Ausbau der Datengrundlage zur CO2-Bilanzierung an.

Bei den Wertpapieren wurde je nach Datenlage ein gemischter Ansatz verfolgt. Für einen Teil der Wertpapiere lagen Marktdaten vor. War dies nicht der Fall, wurde die Emissionshöhe der Wertpapiere mithilfe von Sekundärdaten aus der PCAF-Datenbank ermittelt.

Die Berechnung der vermiedenen Emissionen durch die Finanzierungen der erneuerbaren Energien erfolgte analog zur Impact Analysis für die von der Rentenbank emittierten Green Bonds. Dabei wird über den ausstehenden Betrag und die durchschnittlichen Investitionskosten pro erzeugte Kilowatt je Erzeugungsart die installierte elektrische Leistung errechnet. Anschließend werden über durchschnittliche Volllaststunden und Emissionsfaktoren pro Kilowattstunde die finanzierten und die vermiedenen Emissionen berechnet. Die vermiedenen Emissionen ergeben sich durch die Erhöhung des Anteils an erneuerbaren Energien im deutschen Energiemix. Weitere Details finden sich in der Impact Analysis.

Aktueller THG-Fußabdruck

Portfolio
 
2024 2023
Saldo
(in Mio. EUR)
THG-Emissionen1
(in kt CO2e)
Emissions-
intensität1
(in kt CO2e/Mio. EUR)
Saldo
(in Mio. EUR)
THG-Emissionen1
(in kt CO2e)
Emissions-
intensität1
(in kt CO2e/Mio. EUR)
Gesamt

38.888

21.042

0,54

40.922

22.642

0,55

Landwirtschaft

14.876

18.298

1,23

15.508

19.616

1,26

Fortwirtschaft

82

18

0,22

101

24

0,24

Aquakultur und Fischwirtschaft

26

7

0,27

31

8

0,26

Agrar- und Ernährungswirtschaft

3.733

2.255

0,6

4.084

2.483

0,61

Erneuerbare Energien

7.924

147

0,02

8.482

143

0,02

Landliche Entwicklung

12.056

309

0,03

12.486

353

0,03

Wohnimmobilien

191

8

0,04

230

10

0,04

Wertpapiere

16.515

6,87

0,00

15.900

5

0,00

Tabelle 7: Treibhausgasfußabdruck für Bankbetrieb und Wertschöpfungskette  


Im Jahr 2024 hat die Rentenbank mit ihrem Fördergeschäft insgesamt 21.042 kt CO2-Äquivalente finanziert. Dies ist ein Rückgang um 1.600 kt gegenüber 2023 und somit eine Verbesserung. Die Reduktion ist nicht nur auf den Rückgang des Neugeschäfts zurückzuführen. Auch die Emissionsintensität sank im Landwirtschaftsportfolio von 1,26 kg CO2e pro investierten Euro auf 1,23 kg und im Gesamtportfolio von 0,55 auf 0,54.

Die Optimierung der Datenqualität ist eines der wesentlichen Ziele bis 2030, um eine solide Datenbasis für die effektive Steuerung der Dekarbonisierung zu schaffen. Im Zuge der kontinuierlichen Optimierung der Datenqualität und weiterer Veröffentlichungen beziehungsweise Aktualisierungen der Projektionen der Bundesregierung werden die Methoden zur Dekarbonisierung stetig kontrolliert und die Datenbasis fortlaufend angepasst.

Klimaziele und Abbaupfad

Die Klimaziele der Rentenbank gliedern sich in Reduktionsziele (Fokus auf Scope-1- und Scope-2-Emissionen der Endkreditnehmenden) und Ausbauziele. Da aktuell 87 % der finanzierten Emissionen den Förderkrediten an die Landwirtschaft zuzuordnen sind, liegt hier das strategische Hauptaugenmerk der Rentenbank bei der Dekarbonisierung. Zusätzlich möchten wir den Ausbau der erneuerbaren Energien vermehrt fördern. Insgesamt decken wir durch unsere Steuerungsmaßnahmen 88 % der Emissionen des Portfolios (im Einklang mit internationalen Richtlinien zur Zielabdeckung) ab.


Abbildung 9: Abdeckung aktive Steuerung (Prozentangaben orientiert an Gesamtemissionen)


Für die übrigen Portfolios gibt die Rentenbank aufgrund ihres geringen Volumens beziehungsweise der geringen Emissionslast in der aktuellen Ausbaustufe der Klimastrategie der Rentenbank keine Reduktionsziele an. Insbesondere enthalten die Wertpapiere der Rentenbank aktuell und zukünftig vorrangig Verpflichtungen gegenüber Finanzinstituten, deren Scope-1- und Scope-2-Emissionen zum übrigen Portfolio relativ gering sind.

Reduktionsziele

Im Fokus der Klimastrategie steht die Erreichung unserer Dekarbonisierungsziele bis 2030. Langfristige Ziele bis 2050 sollen zukünftig im Sinne der Kompatibilität mit dem Pariser Klimaabkommen definiert werden, stehen aber aktuell insbesondere für die Landwirtschaft noch nicht zur Verfügung.

Über das gesamte Portfolio der Rentenbank wird eine Reduktion in Höhe von 20 % bis 2030 angestrebt. Die Reduktion ergibt sich hauptsächlich aus den geplanten Maßnahmen in der Landwirtschaft, aber auch aus vermehrter Investition in erneuerbare Energien.

 

Reduktionsziele Emissionsintensität 2023
(in kg CO2e/EUR)
Status Quo 2024 Ziel 2030
(in % zum Basisjahr 2013)
Ziel 2030
(in kg CO2e/EUR)
Referenz-szenario
Gesamtportfolio2 0,55 0,54 - 20 % 0,44 /
Landwirtschaft 1,26 1,23 - 18 % 1,03 Klimaschutzgesetz
Tabelle 8: Reduktionsziele Emissionen Bankgeschäft

 

Hieraus ergibt sich eine notwendige Reduktion der Emissionsintensität von 1,26 kg CO2e/EUR (2023) um 18 % auf 1,03 kg CO2e/EUR bis 2030. Die Emissionen in Verbindung mit Förderkrediten in der Landwirtschaft setzen sich aus den direkten Emissionen in landwirtschaftlichen Prozessen (Scope-1) und indirekten Emissionen (Scope-2) zusammen, welche größtenteils durch den Bezug von Energie entstehen. Dementsprechend leitet sich das Abbauziel der Rentenbank aus den Dekarbonisierungsvorhaben der Bundesregierung im Klimaschutzgesetz (vgl. Kapitel 2.3) für Landwirtschaft und Energie bis 2030 gewichtet ab.

Ausbauziele zum Klimaschutz der Landwirtschaftlichen Rentenbank

Abbildung 10: Abbaupfad Landwirtschaft

Ausbauziele

Die Rentenbank plant darüber hinaus durch die Förderung erneuerbarer Energien und des natürlichen Klimaschutzes vermehrt Emissionen zu vermeiden und zu binden. Die Ausbauziele für vermiedene und gebundene Emissionen sind als kumulierte Ziele bis 2030 definiert.

Ausbauziele Metrik Basisjahr Ist
(2023 und 2024)
Kumuliertes Ziel 2023 bis 2030 Erreichungsgrad
Erneuerbare Energien

Eingesparte kt CO2e

2023

14.719

> 45.000

35 %

Natürlicher Klimaschutz

Neugeschäft in MEUR

2023

> 111

> 600

19 %

Tabelle 9: Ausbauziele vermiedene und gebundene Emissionen


Aufgrund der Finanzierung erneuerbarer Energien durch die Rentenbank werden seit 2023 bereits Emissionen in Höhe von 14.719 kt CO2e vermieden (gegenüber dem Einsatz fossiler Energien).3 Die Rentenbank plant, durch die Förderung erneuerbarer Energien bis 2030 weitere 30.200 kt CO2e einzusparen.

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Exkurs Natürlicher Klimaschutz

„Maßnahmen des Natürlichen Klimaschutzes sind darauf ausgerichtet, im Einklang mit dem Schutz der Biodiversität die Klimaschutzwirkung von terrestrischen oder marinen Ökosystemen zu erhalten und möglichst zu verstärken. Diese Maßnahmen tragen sowohl zum Biodiversitätserhalt als auch zum Klimaschutz bei. Natürlicher Klimaschutz setzt somit an der Schnittstelle zwischen der Erhaltung der biologischen Vielfalt und dem Klimaschutz an. Er betrachtet Maßnahmen nicht isoliert, sondern nutzt gezielt Synergien zwischen Klima- und Biodiversitätsschutz […]. Er trifft Maßnahmen für Naturräume ebenso wie für den besiedelten Bereich.“

Definition des Bundesministeriums für Umwelt- und Verbraucherschutz

Weitere Informationen finden Sie im Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz des BMUV.

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Einen weiteren Stellhebel zur Vermeidung beziehungsweise Bindung von Emissionen sehen wir im Natürlichen Klimaschutz. Hierunter fallen beispielsweise die Erhaltung von Wäldern, die Wiederaufforstung, die Wiedervernässung von Mooren und der Erhalt von Grünland. Die Quantifizierung der Emissionsbindung durch unsere Finanzierungen ist allerdings sehr schwierig. Wir planen daher, bis 2030 insgesamt weitere 600 Mio. EUR in Förderthemen mit Bezug zum natürlichen Klimaschutz zu investieren. Dabei orientieren wir uns an den Handlungsfeldern des „Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz“ des Bundeministeriums für Umwelt- und Verbraucherschutz.

Ökosysteme, die zum natürlichen Klimaschutz durch die Bindung von Kohlenstoff beitragen, sind zum Beispiel Wälder, Auen, Böden, Moore, Gewässer, Grünland und naturnahe Grünflächen in Kommunen. Deshalb sieht die Landwirtschaftliche Rentenbank Investitionen in folgende Bereiche als Beitrag zum natürlichen Klimaschutz an:

  • Forstwirtschaft
  • Agro-Forst Systeme
  • Paludikulturen
  • Wiedervernässung von Mooren
  • bodenschonende Bearbeitungstechnik in der Agrarwirtschaft
  • Ökolandbau

 


  1. Scope-1- und Scope-2-Emissionen der Finanzierungsempfangenden

  2. Ohne Wertpapiere

  3. siehe Impact Analysis by ZWS: Evaluation of GHG emissions avoided